Tipps und Tricks des Monats – April 2013

Turnier Tipps

Die Turniersaison steht vor der Tür und sicherlich habt ihr auch schon das ein oder andere Turnier auf dem Zettel. Damit alles reibungslos und ohne Stress abläuft, sind hier ein paar Tipps zusammen getragen.

Turniervorbereitung – die Woche davor

Für die Dressurreiter unter euch ist es sehr ratsam die Dressuraufgabe vorher schon ins Training mit einzubeziehen. Reitet die Aufgabe ein paar Mal durch, dann unterteilt die Aufgabe am besten in mehrere Abschnitte. Dies verhindert, dass euer Pferd mitdenkt und die Aufgabe vielleicht sogar schneller auswendig kann, als ihr. Außerdem  könnt ihr so die Abschnitte nach und nach üben, bis alle klappen.

Organisiert euch schon vorzeitig einen Helfer oder eine Helferin, der/die mit euch auf das Turnier fährt.

Kontrolliert, ob der Pferdeanhänger verkehrssicher ist und alle Lichter funktionieren. Probiert am besten auch noch mal, ob euer Pferd noch auf den Anhänger geht.

Schaut schon mal nach, ob alle Turniersachen gewaschen und gebügelt sind. Sonst habt ihr vielleicht Stress am Vortag, denn da ist noch genug vorzubereiten.

Damit ihr dann am Turnier alles dabei habt, ist es auch schon sinnvoll eine Packliste zu schreiben. Dabei geht man am besten die Dinge die das Pferd bzw. der Reiter/Fahrer benötig systematisch durch. Haltet euch innerlich ein Bild von eurem Pferd oder von euch vor Augen und schaut dann von unten nach oben, was ihr alles braucht. Ich habe für euch auch eine beispielhafte Packliste vorbereitet, welche ihr unten als Download finden könnt. (Download folgt)

Turniervorbereitung – der Tag davor

Unsere Überfliegerin Muriel Dreier

Den Tag vor dem Turnier ist es ratsam das Pferd nur noch zu longieren oder dem Pferd mal einen Ruhetag  zu gönnen. Was bis dahin nicht geklappt hat, kann nun auch nicht mehr gelernt werden. Außerdem gibt es heute noch genug zu tun.

Pflege des Lederzeugs

Wie ihr euer Sattelzeug richtig Reinigt könnt ihr im Artikel „Tipp´s und Trick´s des Monats – März 2013“ nachlesen. Zum polieren eurer Stiefel ist hier noch ein Tipp:

Um Lederreitstiefel auf Hochglanz zu polieren, sollte man sie erst mal mit Sattelseife gründlich reinigen. Im Winter kann man sie mit Seife eingerieben über Nacht im Warmen stehen lassen, so werden sie weiter.

Danach reibt man die Stiefel mit Schuhcreme ein, um sie nachzufärben. Um das lästige Quietschen zu vermeiden reibt man die Stiefel anschließend mit Lederfett oder Öl ein und poliert sie dann.

Tipp für Profis: Ganz besonders gute Ergebnisse erzielt man mit Kiwi Schuhcreme wenn man sie anzündet und so zum Schmelzen bringt. Dann reibt man die Stiefel mit der noch flüssigen Schuhcreme ein. So werden die Poren des Leders verschlossen und die Stiefel glänzen stärker.

Achtung: Achte hierbei auf die Sicherheit und sorge unbedingt für Feuerschutz und ausreichend Abstand zu brennbaren Gegenständen!

Pferd chic machen

Zuerst solltet  ihr das Pferd ordentlich sauber machen. Falls die Temperaturen es zulassen könnt ihr das Pferd auch mal komplett waschen. Die Mähne solltet ihr dabei allerdings auslassen, weil sich eine frischgewaschene Mähne schlechter einflechten lässt. Vor allem aber solltet ihr aber den Schweif waschen.

Wie bereits im Artikel vom vorherigen Monate beschrieben, könnt ihr zum Waschen normales oder Pferdeshampoo verwenden- welches besser geeignet ist, ist Ansichtssache. Eine gute Alternative ist allerdings auch die Schmierseife. Sie ist günstig, leicht rückfettend, lässt sich einfacher rauswaschen und soll auch ein guter Tipp gegen Schweifscheuern sein. Das Waschen macht ihr fast genauso, wie bei euch. Nur solltet ihr zumindest nicht bei kalten Temperaturen die Schweifrübe nass machen.

Ihr befeuchtet also das Langhaar, massiert das Shampoo ein und spült es anschließend sorgfältig wieder aus.

Nach dem Waschen empfehle ich Schweifspray zu verwenden und den Schweif noch im nassen Zustand zu verlesen und anschließend durchzubürsten. Jetzt, wo der Schweif noch feucht ist, solltet ihr den Schweif auch schon einflechten. Dies macht ihn schön lockig. Ausflechten  braucht ihr den Schweif erst, bevor ihr das Pferd auf dem Turnier wieder vom Anhänger holt. So ist das Langhaar anschließend schön lockig und ihr erspart euch Arbeit. Neigt das Pferd dazu Durchfall zubekommen, könnt ihr den Schweif noch zusätzlich mit einer Bandage schützen.

Jetzt ist die Mähne an der Reihe

Die Mähne eines Pferdes lässt sich einfacher einflechten und das Ganze hält länger, wenn die Mähne nicht ganz

sauber ist. Also sollte man etwa zwei Wochen vor dem Turnier die Mähne nicht mehr waschen und auch nicht mit Schweifspray einsprühen. Sollte die Mähne dennoch glitschig sein, kann man sie auch mit Haarspray klebrig machen.

Zum Einflechten braucht man einen Mähnenkamm und ein paar Mähnengummis. Bei größeren Pferden ist ein Hocker praktisch, auf den ihr euch stellen könnt.

Als Erstes ist es wichtig, dass alle Zöpfe gleich breit sind. Um das zu erreichen, nimmt man einen Mähnenkamm und markiert die gewünschte Breite mit einem Mähnengummi. Dabei kann man etwas schummeln. Denn hat das Pferd einen kurzen Hals, sollte man viele schmale Zöpfe machen – das streckt. Hat das Pferd einen langen Hals, lassen wenige breite Zöpfe den Hals etwas kürzer wirken.

Jetzt kann man ganz leicht mit Hilfe des Kamms eine Strähne in der gewünschten Breite abteilen und den Rest der Mähne mit dem Kamm zur Seite stecken. Dabei fängt man am besten hinter den Ohren an, da das Pferd erfahrungsgemäß am Anfang besser stillhält, als am Ende.

Die abgeteilte Strähne möglichst stramm nach unten einflechten und das Ende mit einem Gummi gut zuknoten. Diesen Vorgang wiederholen bis die ganze Mähne eingeflochten ist.

Jetzt geht es ans hochstecken. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Rollen oder Falten. Bei einer etwas längeren Mähne geht das Falten besser. Einfach den ganzen Zopf in der Mitte falten und dann noch einmal halbieren. Dabei immer nach unten falten, das sieht ordentlicher aus. Den gefalteten Zopf mit einem Gummi befestigen.

Ist die Mähne zum Falten zu kurz, geht man folgendermaßen vor: Das Gummi mit den überstehenden Haaren nach unten einschlagen, also quasi das Gummi nach unten einrollen. Auch hier den Zopf mit einem weiteren Mähnengummi befestigen.

Jetzt könnt ihr das Pferd noch einmal mit einem Lammfellhandschuh oder Glanzspray auf Hochglanz polieren.

Bevor ihr das Pferd dann wieder in die Box stellt, ist es ratsam die Box noch einmal mit viel Stroh einzustreuen und eventuell das Pferd mit einer ungefütterten Decke einzudecken. So erspart ihr euch lästige Mistflecken und habt es mit dem Putzen am Turniertag erheblich leichter. Sorgt auch dafür, dass das Pferd am turniertag nicht auf die Weide kommt.

Nun könnt ihr am besten schon mal eure Sachen packen. Achtet darauf, dass ihr alles dabei habt und schreibt euch auf, was ihr am Turniertag noch alles mitnehmen müsst. So kann auch noch mal der Turnierhelfer schauen, ob alles dabei ist.

Nun macht euch noch einen Zeitplan für den Turniertag, damit ihr auch rechtzeitig vor Ort seid.

Am Turniertag

Jetzt braucht ihr das Pferd nur noch einmal über zu putzen.

Um dem Pferd einen besonderen Ausdruck zu verleihen, könnt ihr das Gesicht noch mit Baby Öl zum Glänzen bringen. Tragt einfach etwas Baby Öl auf einen Lappen auf und wischt dem Pferd damit durchs Gesicht.

Alles Weitere habt ihr ja nun gut durchgeplant. Nun muss nur noch alles glatt laufen. Ich wünsche euch viel Erfolg und denkt immer dran, dass ihr Spaß an der Sache haben wollt.

Mit reiterlichen Gruß

Friederike Hobbie

Packliste Turnier (814 Downloads )

PS: Zum Abschluss habe ich euch noch die gewöhnlichen Abkürzungen der Richterprotokolle aufgelistet.

 

Abkürzungen der Richter:

R

Reiter

P

Pferd

GGA

Grundgangarten

MS

Mittelschritt

AT

Arbeitstrab

MT

Mitteltrab

VT

Versammelter Trab

AG

Arbeitsgalopp

MG

Mittelgalopp

VG

Versammelter Galopp

GA

Grußaufstellung

H

Halten

ML

Mittellinie

WL

Wechsellinie

ZL

Zirkellinie

V

Volte

SL

Schlangenlinie

KK

Kurzkehrt

RR

Rückwärtsrichten

ZADHKL

Zügel aus der Hand kauen lassen

St. u. B.

Stellung und Biegung

LB

Längsbiegung

VH

Vorhand

HH

Hinterhand