Tipps und Tricks des Monats – August 2013

Tipps und Tricks zum Ausreiten

Dressur in der Natur

Die Kornfelder werden langsam alle gemäht, das Wetter wird milder, die Bremsen weniger. Es ist wieder Zeit zum Ausreiten.  Doch sind Ausritte okay, wenn die letzten Turniere noch anstehen? Die klare Antwort: Nichts wie raus. Denn Gymnastizierung wie Lektionen-Training lassen sich hervorragend in die Natur verlegen.
Ein Ausritt kann viel mehr sein als Spazierenreiten oder reines Konditionstraining. Fast jedes Gelände bietet Ausbildungsmöglichkeiten. Lektionen können auf Wiesen, Waldwegen oder um Bäume herum angelegt werden. Dazu ist beizusteuern, dass das Reiten in Wald und Flur gesetzlichen Beschränkungen unterliegt. Wo und wie geritten werden darf sollte ihr am besten schon vor dem Ausritt abgeklärt haben.

Am Hang die Schubkraft stärken

Am Berg wird gearbeitet, weil er mir den Rücken und die Hinterhand zu aktivieren hilft. Geht es bergauf, muss die Hinterhand stärker schieben, was die Schubkraft verbessert; oft senken die Pferde automatisch Kopf und Hals, was gut für Dehnung und lockeren Rücken ist. Bergab dagegen muss das Pferd die Hinterbeine weiter unter den Körper schieben, damit es in der Balance bleiben kann und nicht vom eigenen Gewicht nach vorn gedrückt wird.
Wer das geschickt einsetzt, kann seinem Pferd Lektionen, die besonders viel Schub- oder Tragkraft fordern, im Gelände leichter begreiflich machen, als im Viereck.  Das Pferd muss zudem seinen Körper besser kontrollieren und sich vielleicht etwas mehr anstrengen als auf plattem Sand.

Pferde im Gelände motivieren

Auch die Pferdepsyche profitiert beim Ausreiten. Draußen entwickelt ein Pferd leichter die nötige Gehfreude für ein effektives Training. Und es bekommt durch wechselnde Umweltreize  nötige Gelassenheit.  Doch auch im Gelände sind Arbeitspausen wichtig.

Tempiwechsel

Im Gelände reitet man meist viel länger geradeaus. Damit dies nicht langweilig wird und um das Pferd mit den Gedanken bei sich zu behalten, kann man leicht Tempiwechsel einbauen.  Gerade auch das Steigern eines Tempos ist auf langen Geraden meistens besser möglich, als auf dem Reitplatz. Hier ist allerdings Gefühl gefragt, schließlich will man nicht das Pferd ins Rennen bringen, sondern ein energetischeres Vortreten aus der Hinterhand des Pferdes fordern.
Ein großer Vorteil den das Gelände hier bietet ist, dass keine Bande und Bahnpunkte vorhanden sind. So kann sich das Pferd nicht merken, wo eine Lektion beginnt oder endet. Schummeln wird so umso schwieriger gemacht.

Seitengänge

Im Gelände muss man aber nicht nur geradeaus reiten. Breite Feldwege bieten es geradezu an Seitengänge zu üben. Ob von rechts nach links und umgekehrt das gedachte Viereck zu vergrößern oder in Wegrichtung den Schenkel weichen zu lassen – der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Auch diese Lektion hält das Pferd mit den Gedanken bei dem Reiter, was gerade für ängstlichere Pferde von Vorteil ist. Diese Lektion kann man auch nutzen, um an etwas vorbei zu kommen, wo das Pferd ansonsten eventuell scheuen würde.  Einfach das Pferd in die entgegengesetzte Richtung stellen, schon konzentriert sich das Pferd eventull etwas weniger auf die Gefahrenquelle.

 

Weitere Ideen und Anregungen zu diesem Thema gibt es in vielen Fachbüchern zu diesem Thema.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausreiten.
Mit reiterlichen Grüßen
Friederike Hobbie